Radon & Geologie

Wenn von Radon die Rede ist, so wird in der Regel das Nuklid 222Rn gemeint, welches der Uran-238-Reihe angehört. Uran zerfällt über Thorium und Radium zu Radon.

Die Radonaktivität in der Bodenluft hängt von geologischen Faktoren ab. Höhere Werte sind in Gebieten mit uranreicheren Gesteinen (z.B. Kristallin, Verrucano) und bei sehr guter Luftdurchlässigkeit im Untergrund zu erwarten. Dabei ist die Durchlässigkeit im unmittelbaren Umfeld von Gebäuden für die darin zu messende Radonaktivität von Bedeutung.

Legende: rote Pfeile symbolisieren Radonaustauschprozesse, blaue Pfeile die Grundwasserfliessrichtung inkl. - geschwindigkeit.

Die rote Linie gibt die vertikale Radonverteilung (A-E; zunehmende Konzentration nach rechts) respektive die horizontale Radonverteilung wieder (F-K: zunehmende Radonkonzentration nach oben).

Die Freisetzung von Radon (Emanation) ist dann besonders stark, wenn das Ausgangsmaterial (Fels, Lockergestein, Boden) viel Uran respektive Radium enthält, wenn die Mineralkörner aufgelockert sind, so dass viel Radon in den Porenraum entweichen kann, und wenn der Porenraum gross ist. Radonreiche Bodenluft wird in Gebäude eingesogen und führt bei den BewohnerInnen zu einem erhöhten Lungenkrebsrisiko.

Publikationen:

Ch. Böhm: Einfluss des Untergrundes auf die Radonkonzentration in Gebäuden - dargestellt anhand einiger Beispiele. Chur, Oktober 2003. PDF (1.28 MB)

Ch. Böhm, H.U. Johner: Radon in Bodenluft - Radonentstehung und -ausbreitung, Permeabilitätsbestimmung in Bodenluft. - Bulletin für angewandte Geologie, 2005. PDF (1.87 MB)